Biotope aus Stein
Auf unserer Teichanlage gibt es eine Vielzahl von Biotopen aus Stein.
Unser ältestes Steinbiotop "ruht" seit etwa 1960. Es liegt etwas versteckt im Dornengebüsch, somit gut geschützt, wenige Schritte westlich von dem "Mittleren Weiher" unserer Teichanlage. Auf den Steinen hat sich eine dicke Moosschicht gebildet.
Gebaut haben das Biotop die Bauern, welche die Äcker und Wiesen in der Gemarkung "Salzdorf" früher bewirtschaftet haben.
Auf unserem Archivfoto aus dem Jahr 1966 erkennt man ein kleines Hecken-Wäldchen (roter Pfeil). Hier wurden die sogenannten "Lesesteine" über Jahrzehnte von den Bauern abgelegt. In jedem Frühjahr kam durch Erosion, Frost und Bodenbearbeitung "Nachschub". Eine mühsame und schwere Arbeit, die in unserer Westerwald-Region alljährlich zu leisten war.
Biotope und Sicherungsbauwerke in einem
Die Bilder zeigen Szenen von unseren Sanierungsarbeiten in den Jahren 2009 bis 2011. Viele Tonnen Basaltfindlinge wurde zur Hang- und Uferbefestigung verbaut. Ein Stück Steilwand wurde mit einer Palisade aus Eichen- und Fichtenholz gesichert. Durch ihre Lage und Beschaffenheit sind diese Sicherungs-Bauwerke gleichzeitig ideale Biotop-Zonen für unsere Tier- und Pflanzenwelt.
Biotop und Wegweiser
Auf unserer Steuobstwiese, nahe der Wegekreuzung Richtung Rodenroth, haben wir im Frühjahr 2021 eine "oberirdisches" Steinbiotop aufgestellt. Die schweren Findlinge wurden unten doppelreihig und oben einreihig in einer Winkelformation gesetzt.
Dabei wurde auf reichlich Abstand zwischen den einzelnen Steinen geachtet. In diese Lücken haben wir im zweiten Arbeitsschritt kleinere Basalt- und Feldsteine eingefüllt. So entstand eine Vielzahl von kleinen verwinkelten Kammern in dem Bauwerk. Diese bieten Reptilien, kleinen Säugetieren und auch bestimmten Insekten Schutz.
Einige Meter weiter dem Weg entlang, aber auf der gegenüber liegenden Seite, haben wir im Frühjahr 2021 mit dem Bau eines "unterirdischen" Steinbiotops begonnen. Man könnte es auch als "Reptilien- und Amphibien-Burg" bezeichnen. Letztlich ist es ein Steinhaufen mit Überwinterungsplatz. Dieser schöne freie und sonnige Platz auf unserer Wiese ist ein guter Standort.
In der Abfolge unserer Bilder sieht man das wir eine Grube, knapp einen Meter tief und etwa zwei Meter im Quadrat, ausgehoben haben. Das Erdreich wurde neben der Grube gelagert. An der Südseite der Grube haben wir eine Schräge, so eine Art Rampe, vorgesehen. Die Rampe und der Boden der Grube wurden mit einer ordentlichen Schicht Sand abgedeckt.
Als zweite Schicht wurden "Basalt-Knollen" in die Grube eingefüllt. Hierbei wurden gleichzeitig einige trockene Ast- und Baum-Stücke "kreuz und quer" mit eingebaut. So entstehen viele kleine Hohlkammern für die Tiere.
Als dritte Schicht haben wir eine Traktorladung Feldsteine, schon um einiges größer und schwerer wie die Basaltsteine, eingebaut und die Grube damit etwa bodengleich gefüllt. Bis auf einen etwa 50 cm breiten Streifen auf der Südseite, wurde die Grube mit einem Pflanzvließ abgedeckt und mit einem Teil der gelagerten Erde sofort bedeckt. Das Vlies verhindert das Durchsickern der Erde in die Hohlräume der Grube.
Für den letzten Arbeitsgang benötigten wir wieder den Einsatz des Kranfahrzeugs, damit die bereitliegenden Findlinge auf die Grube geschichtet werden konnten. Zu guter Letzt wurde dann von der Westseite her das Bauwerk mit der restlichen Erde abgedeckt. Der Bewuchs stellt sich dann mit der Zeit von alleine ein.